Ab jetzt gibt's in unregelmäßigen Abständen Impressionen aus meinem Leben - sprich, Rezensionen von den Filmen, die ich so glotze. Also, bleibt dran und danach brav ab in die Videotheken!
Hier der Schlüssel zu den Wertungen:
0/10: Einer der wenigen wirklich schlechtesten Filme aller Zeiten.
Beleidigt einen persönlich und/oder den menschlichen Verstand im Allgemeinen.
1/10: Eine filmische Katastrophe.
An diesem Machwerk ist nichts Positives, es regt einen aber doch nicht genug auf, um als "worst ever" in die Geschichte einzugehen.
2/10: Ein sehr schlechter Film.
Anflüge von Unterhaltungswert werden gnadenlos von einem Murks nach dem anderen im Keim erstickt. Hätte man den Abend doch anderes verbracht!
3/10: Ein schlechter Film.
Wer sucht, findet einige positive Elemente, die sind aber kaum der Rede wert.
4/10: Ein unterdurchschnittlicher Film.
Na ja, viel hat nicht gefehlt und man wäre mittelprächtig unterhalten worden. Allerdings überwiegt der negative Eindruck.
5/10: Ein durchschnittlicher Film.
Denkt man nie mehr groß drüber nach, aber für den Abend zumindest hat's einen vor der Langeweile bewahrt.
6/10: Ein guter Film.
Es überwiegt klar der positive Gesamteindruck, allerdings ist das Ganze doch nicht interessant genug, um deswegen gleich seine Freunde anzurufen, und/oder hat einige störende Elemente, die Sympathien kosten.
7/10: Ein sehr guter Film.
Diesen Streifen kann man empfehlen und ihn sich durchaus noch ein zweites Mal ansehen! Die Ecken und Kanten sind nicht schönzureden, aber beinahe, wenn auch nur beinahe kann man darüber hinwegsehen.
8/10: Ein hervorragender Film.
Der Abend hat sich gelohnt, muss man gleich drüber reden! Ein Stück Magie fehlt aber noch zum Klassiker, oder irgendein Element ist einem unnötig sauer aufgestoßen. Aber solche Filme bitte öfters!
9/10: Ein Instant Classic.
Dieser Film ist brillant und hat keine oder zumindest keine nennenswerten Makel. Einzig die Tatsache, dass der 10er-Klub eben halbwegs exklusiv auf Kindheitserinnerungen gebucht ist, verwehrt die perfekte Wertung.
10/10: Die besten Filme aller Zeiten.
Nicht mehr als gefühlte 20 Filme dürfen diese Note in der gesamten Lebensspanne des Reviewers davontragen. Diese Filme haben dich schlichtweg zu dem gemacht, was du heute bist.
BENDER'S BIG SCORE aka FUTURAMA-MOVIE I (Don)
7/10
"Without my body, I'm a nobody!"
Irgendwie funktioniert Futurama nicht als Film und dann wiederum funktioniert Futurama für sich immer noch herovrragend, insofern fände ich den Simpsons-Film mal interessant. Auf der Haben-Seite stehen viele, wirklich gelungene (viele davon auch gern gesehene Running-) Gags, eine sehr amüsant-verrückt-verwirrende Geschichte und das war's schon. Mehr brauchte Futurama bisher nicht, um genial zu sein, allerdings wirkt der Film nun etwas gestreckt und bemüht, vielleicht ist man als Fan der Serie zu sehr darauf fixiert, daß jetzt mal das Ende kommt und nicht noch eine Wendung, so lustig, passend und stimmig diese auch sein mag. Von daher ist die Krux des Films für mich, daß er zwar für Fans gemacht wurde, sonst werden die vielen Insider nicht verstanden, er allerdings in diesem Format sehr ungewohnt wirkt und mich durchaus irritiert. Ich will jetzt nicht schon wieder die Indy-Nachwertung bemühen, die 7 bleibt bestehen, allerdings könnte der nächste Film (The Beast with a Billion Backs) durchaus eine höhere Wertung einfahren bei identischem Spaßgehalt.
THE HAPPENING (Don)
6/10
"Don't touch things that are not yours!"
Schlechtester Film von Shyamalan, aber sicherlich kein wirklich schlechter Film. Der Film hat einige Probleme, die aus der Story heraus und um der Stimmung Willen nicht gelöst werden können, dafür ist die Stimmung durchaus eine ganz eigene, bedrohliche und bei mir war jedenfalls ein kontinuierliches Hinterfragen des Geschehens auf der Leinwand im Gange. So ist man als Zuschauer bis zur letzten Sekunde skeptisch, ob man dem trauen darf, was im Film passiert oder die Lösung doch ganz anders ist. Beide Enden (womit ich einen Spoiler gut umschiffe) hätten wohl nicht wirklich funktioniert, bis dahin wurde ich allerdings sehr gut unterhalten. Somit zerstört der Film sich nicht selber, seine Möglichkeiten schöpft er sogar voll aus, aber diese sind schlicht und ergreifend limitiert.
Allerdings regt der Film sehr zum Nachdenken und Diskutieren an, was durch einige fein gesäte und wohldosierte Szenen ermöglicht wird. In jedem Fall sehenswert!
AMERICAN GANGSTER (Joe)
7/10
„No nigger has accomplished what the American Mafia hasn't in a hundred years!“
Ein Kriminalepos, das ziemlich langsam in die Gänge kommt und daher in der ersten Hälfte nur leidlich mitreißt. Doch haben sich Story und Charaktere erst mal entfaltet, wird es richtig interessant und man verfolgt die Entwicklungen bis zum Schluss mit großer Spannung. Der Schluss ist unerwartet (aber nicht im Sinne eines besonders ausgefallenen Plot-Twists) und passt doch so gut zum eben gesehenen Drama, dass man mit der angenehm wohligen Stimmung zurückbleibt, etwas „Großes“ miterlebt zu haben. Und das hat man vielleicht auch, schließlich basiert der Film auf einer wahren Begebenheit.
SUPERBAD (Joe)
7/10
„Yeah chicks go nuts for that... the male camel toe.“
US-Chaoten-Komödie aus der Ecke, aus der auch „Knocked Up“ und „40 Year Old Virgin“ kommen. So clever bzw. subtil geht es bei diesem Streifen aber leider nicht zu und locker die Hälfte der Pointen besteht einzig aus Scherzen über Sex, die Palette reicht da von infantil bis völlig geschmacklos. Die kranke Truppe aus drei minderjährigen Knalltüten, deren heilige Mission es ist, Alkohol für eine Party zu beschaffen, hat aber zum Glück noch andere komödiantische Tricks drauf und sind erst mal die zwei nicht minder verrückten Cops mit von der Partie, gibt es kein Halten mehr. Und so, auch wenn ich es mit leichter Scham ausspreche, hat mich dieser Mist tatsächlich sehr gut unterhalten!
THE HEARTBREAK KID (Joe)
6/10
„Okay, cat's out of the bag. My son found your panties on the sidewalk and we've been talking about you all week.“
Ben Stiller und die Farrelly-Brüder, eine gebongte Sache. Witzig ist das Ganze auch ohne Frage, das Tempo stimmt, die Gags halten sich die Waage zwischen Situationskomik und Geschmacklosigkeiten. Irgendwie hat man das aber alles sowohl vom Kreativen-Team als auch vom Hauptdarsteller schon mal frischer gesehen, und moralisch ist der Plot sowieso höchst fragwürdig, falls sich diese Frage denn überhaupt stellt. Alles in allem für einen Lachabend sehr tauglich, aber kein großes Werk.
FREE RAINER (Joe)
7/10
„Du kannst mich unmöglich mehr hassen als ich mich selbst.“
Deutsche Filme gucke ich ja höchst selten, aber der hier könnte dafür sorgen, dass ich es in Zukunft öfter tue. Stellenweise etwas arg überdreht, so dass das ernste Thema leicht an Glaubwürdigkeit verliert, wird man hier doch fast gleichermaßen bestens unterhalten wie zum Nachdenken angeregt. Dass im Fernsehen nur Schrott kommt wissen wir ja alle, und der Kampf der Rebellentruppe gegen die nationale Verblödung ist unterhaltsam wie ehrenwert.
THE SKELETON KEY (Joe)
7/10
„The key you gave me for the house. There is a door in the attic it doesn't work for.“
Ein recht behäbiger Mystery-Horror, der seine Faszination hauptsächlich aus der konsequenten Hinarbeitung auf die Auflösung der Geschichte zieht. Bis dahin passiert auch erstaunlich wenig und nicht wirklich Mitreißendes, der unaufhaltsame zielgerichtete Sog aber nimmt einen unwillkürlich gefangen und lässt einen erst wieder los, wenn klar ist, worum es eigentlich ging. Und dann schluckt man erst mal und denkt sich, „Wow, fiese Sache …“
WORLD TRADE CENTER (Joe)
8/10
"That's a lot of guys not with them"
Habe ich diesen Film trotz getätigtem HD-DVD-Kauf lange vor mich hergeschoben, weil ich niedrige Erwartungen in ihn hatte, wurde ich absolut eines Besseren belehrt. Hier wird eine stimmige und nahegehende Geschichte über menschliche Einzelschicksale im Gesamtkontext einer großen Katastrophe erzählt, ohne das Thema allzu politisch anzugehen oder einen mit Meinungen zu Amerika, Weltpolitik, globalem Terrorismus, Gut und Böse etc. vom eigentlichen Drama abzulenken. Fast schon mit Kammerspiel-Gespür werden hier einzig die in den Mittelpunkt des ausladenden Szenarios und der damit verbundenen Überlegungen gerückten Protagonisten sowie deren näheres Umfeld beleuchtet, und man findet sich schnell als mitfiebernder Betrachter wieder. Sehr sehenswert.
30 DAYS OF NIGHT (Joe)
6/10
„No way out of town. No one coming to help.“
Sicherlich ein guter Horrorfilm mit ungewöhnlichem Setting, doch hätte er um so viel besser sein können. Kritikpunkte habe ich eigentlich nur einen, der hat mich aber dafür gewaltig gestört: Das Katz- und Mausspiel am geografisch sehr begrenzten Schauplatz wollte nicht recht glaubwürdig auf mich wirken. Die Kleinstadt ist einer dämonischen Horde zum Opfer gefallen und die wenigen Überlebenden versuchen, sich einen Monat lang vor ihnen versteckt zu halten, bis die lange Polarnacht vorüber- und die erlösende Sonne aufgeht. Der Überlebenskampf ist mit mehreren Ortswechseln und Rettungsaktionen verbunden, die bei mir jedoch die Frage aufwarfen, warum ausgerechnet jetzt von der übernatürlichen Bande mal wieder keiner was spitz bekommt. Wer sich über solche konzeptionellen Dinge aber weniger Gedanken macht, bekommt sicherlich einen sehr beklemmenden und atmosphärisch düsteren wie grausamen Horrorfilm serviert.
SHADOW PUPPETS (Joe)
5/10
„They don't know who they are. Where they are. Or what is trying to kill them.“
Ein Low-Budget-Film, der sich extrem stark an „Cube“ anlehnt und vielleicht noch eine kleine Prise „Saw“ mit einstreut. An Positivem sind die durchaus überzeugenden Darsteller zu nennen, die halbwegs geglückte Atmosphäre und der mehr oder minder clevere Plot-Twist. An Negativem der doch sehr billige Look samt wenig überzeugender Spezialeffekte, sowie schlicht und ergreifend die Tatsache, dass der Film eher ein Plagiat ist und seine Elemente zwar routiniert runterspult, aber keinerlei neuen oder eigenen Impulse bringt.
DUNGEON SIEGE (Joe)
4/10
„You have no idea... how powerful madness can be.“
Ich muss gestehen, nach dem schlicht und ergreifend sehr guten „Postal“ hat Uwe Boll bei mir dicke Sympathiepunkte und die Erwartungen in diesen für seine Verhältnisse doch eher hoch budgetierten Film waren zumindest auf gehobenen Durchschnitt eingestellt. Leider spielt sich das ganze doch ein Stückchen darunter ab. So wirklich schlecht ist der Film zwar jetzt auch nicht und die Darsteller tragen einen akzeptabel durch die Geschichte, nur ist diese leider völlig ideenlos und erinnert eher an erste Gehversuche einer begeisterten Pen & Paper-Rollenspielgruppe von Teenagern, die mal alles an wahllosen Fantasy-Klischees auf ihre Spielbarkeit hin überprüft. Da helfen auch Anleihen bei „Lord of the Rings“ wenig und manche nachgefilmte Szene irritiert eher, als dass man darin eine geglückte Hommage sehen will. Das größte K.O.-Kriterium neben der belanglosen Geschichte ist aber das Unding, dass in den Massenschlachten striktes Blutverbot herrscht. Da kann ja dann kaum brachiale WTF-Stimmung und der Schrecken des Krieges aufkommen, wenn man sich an „Lord of the Rings“ anlehnt, dies aber mit den Konventionen von „A-Team“ inszeniert! Schade drum.
THE FLY 2 (Joe)
8/10
„You bastard! Where's your compassion?“
Leicht bange war mir, ob dieser Liebling aus meiner Kindheit noch zünden würde. Der erste Teil ist ein anerkannter Klassiker des Horror-Kinos, die Fortsetzung wird eher belächelt, auch damals schon. Doch ich fand sie immer genauso gut wie den ersten Teil, wenn auch sich der Film konzeptionell und von der Stimmung her sehr weit vom Erstling entfernt. Ein ähnliches Phänomen kann man ja ebenso bei den beiden Predator-Filmen beobachten, die bei mir ebenfalls denselben Stellenwert genießen, was kaum ein anderer Filmfan so sieht. Kurzum: Dieser Film ist ein 80er-Jahre-Grusel-Schocker vom Allerfeinsten und hat ein sehr cleveres und wiederkehrendes moralisches Grundmotiv, das einem richtig nahe gehen kann. Als Stichwort sage ich nur, „left alive to suffer“. Dieses Story-Element empfinde ich als richtig hart und reflektierenswert, fernab davon überzeugt der Film aber ansonsten mit gutem Tempo, charmanten Darstellern, starken Effekten und eher seltener, dafür aber richtig exzessiver Gewaltdarstellung. Ein Must-See.
RESIDENT EVIL: EXTINCTION (Joe)
5/10
„Just promise me one thing. When you get down there...“ – „Consider it done.“
Ja, da ist jetzt also auch der dritte Teil geglotzt und alles ist wie immer. Man wird wieder mal für den Abend okay unterhalten und Milla Jovovich ist so heiß und vor allem mit Herzblut bei der Sache wie eh und je (man merkt richtig, wie ihr das Spielen einer Superheldin Spaß macht!), doch was nützt es, wenn in Sachen Story und Inszenierung nichts wirklich Spannendes dabei rumkommt. Gut gemacht ist das Ganze zweifelsfrei, zu vielen unlogischen Plot-Löchern wird man auch nicht ausgesetzt, aber na ja, irgendwie war mir das Gesehene einfach doch egal. Ein typischer Film der Gattung „Superlative um der Superlative willen“, aber eben ohne Herz. Wenn auch manche Szenen sicherlich sehr gefällig und spektakulär ausfallen.
DRAGONHEART (Joe)
7/10
„I no longer try to change the world, dragon, I just try to get by in it.“
Seltsamer Film. Objektiv gesehen eigentlich gar nicht mal so gut bzw. mit so vielen Albernheiten durchwässert, dass die an sich ernste Thematik, die fast schon dazu einlädt, ein Melodram im Fantasy-Mittelalter zu drehen, regelrecht der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Und dennoch, irgendwie unterhält das Ganze prächtig und wirkt doch merkwürdig stimmig. Wer seine im Tenor gewichtige Fantasy also gerne mal mit bisweilen infantiler Comedy präsentiert bekommen will, ist hier goldrichtig und großartiger Unterhaltung steht nicht viel im Wege.
PIRATES OF THE CARIBBEAN - AT WORLD'S END (Don)
7/10
"Close your eyes and pretend it's all a bad dream. That's how I get by."
Also auch nach dem zweiten Mal finde ich den Film immer noch sehr gut und bin weiterhin verständnislos, wie da diese katastrophale Meinung zustande kommt? Die Geschichte ist von vorne bis hinten sinnig, aber natürlich durchsetzt mit möglichst viel Lug und Betrug, um eine verwirrende Situation zu schaffen, die eigentlich niemals entstehen kann, wenn man dauernd sieht, wer wen betrügt. Das hat der erste besser gemacht, da waren aber die Fronten noch nicht so klar. Die Action war damals weniger überdreht und der Film straffer, aber wirklich abstürzen sehe ich den Streifen jetzt nicht. Diese angeblichen "Random"-Action-Szenen gibt es, aber nicht in dem Maße, wie behauptet.
Ich fühlte mich auf jeden Fall wieder eingefangen, der Film hätte aber deutlich mehr Potenzial in sich geborgen, wenn man nur ein wenig mehr am Drehbuch gestrickt hätte: Der Kraken ist einfach tot und somit unbefriedigend bedeutungslos, Davy Jones Locker war ... einfallslos, die Verwandlung von Calypso schmal, die Seeschlacht fand gleich gar nicht statt. Insgesamt retten das Flair, Jack und (in der Tat!) William mir den Spaß.
Es wäre mehr drin gewesen, aber es steckt genügend drin, um gut unterhalten zu werden.
INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL (Don)
8/10
"Grab the rope!"
Also, ich bin hin und her gerissen, ich war einerseits durchgehend wunderbar unterhalten, hab mich vor Spannung fast nicht auf dem Sitz halten können und fieberte jeder neuen Entwicklung entgegen, andererseits kommt die totale Indy-Stimmung nicht auf. Genau kann ich den Finger nicht drauf legen, denn alles, was im Film passiert, steht in der Tradition der Vorgänger, vielleicht liegt es daran, daß versucht wurde, die Quintessenz aus den drei Teilen noch mal einzufangen. Das gelingt durchaus, fühlt sich aber etwas hohl an. Dazu ist mir persönlich die Geschichte insgesamt etwas zu abgespaced, das Ende dann ... dezent unbefriedigend happy-smile-a-gogo. Da fehlte in meinen Augen ein wirklicher Abschluss.
Die Schauspieler liefern allesamt (Ford allen voran, aber auch LaBeouf sieht man den Spaß beim Drehen an) eine sehr gute Leistung ab, Sound und Optik sind großartig aufeinander abgestimmt, mir persönlich aber zu CGI-lastig. Dazu gibt es vereinzelte Szenen, die hahnebüchen bescheuert sind, aber irgendwie trotzdem akzeptiert werden können. Insofern steht die 9 als Wertung auf wackeligen Beinen und ich freue mich auf eine zweite Sichtung: Dann entscheidet sich noch mal, ob es gar ein Punkt rauf geht in den Wertungsolymp oder doch die Euphorie da mehr draus machte, als der Film eigentlich verdient.
TEKKON KINKREET (Joe)
8/10
„Feuer ist ein großes Mysterium. Obwohl es so viel Ruhe ausstrahlt, birgt es doch so viel Macht und Zerstörung in sich.“
Ein sehr stilsicherer, wunderschöner Anime, dessen melancholische Stimmung einen ab der ersten Minute mit auf eine unwirkliche Reise nimmt, die man bis zum Schluss genießt. Die Story an sich ist nicht sonderlich umfangreich, es geht eigentlich nur um die Charaktere und um das Leben, um Freundschaft, um Loyalität, um das Hochhalten von Werten oder eben nicht. All das wird in langsamem Tempo und eigentümlichen Bildern erzählt, und auch wenn man den Vorwurf bringen könnte, der Film wäre ein Vertreter der Sparte „style over substance“, so ist dem klar nicht so. Die Charaktere leben, und man selbst für die Dauer des Films mit ihnen. Wirklich eine runde Sache!
WATERWORLD (Joe)
8/10
„Nothing's free in Waterworld.“
Der Film lebt von seinem einfachen, aber doch nahezu komplett stimmigen Setting. Wirklich genial, wie man sich in diese apokalyptische Welt gezogen fühlt, und der Segeltörn mit Costner und Co. macht bis zum Schluss einfach Spaß. Weniger überzeugen konnten mich vereinzelte Albernheiten sowie einige überdrehte Sequenzen, die eher Superhelden vorbehalten geblieben wären und die an der ansonsten wunderbar glaubwürdig gestalteten Welt kratzen. Dennoch ein Klassiker, wenn auch mit Schwächen, an dem man nicht vorbeikommt.
REDBELT (Joe)
5/10
„You know the escape. Show me the escape.“
Der Ehrenkodex des Kriegers im modernen Alltag, Verrat und falsches Spiel. Für Geld verkauft jeder seine Werte, zumindest wenn er diese schon lange aus den Augen verloren hat. An sich ein durchaus unterhaltsamer Film, der aber doch irgendwie nur vor sich hin plätschert, bis dann im Finale alles zusammenläuft und sich auf nicht wirklich glaubwürdige Weise auflöst, bzw. alles irgendwie zu glatt ineinander greift.
VAN HELSING (Joe)
5/10
„Don't worry, God will forgive us.“
Der überambitionierte Regisseur der Mumien-Filme bringt uns diesen Trip durch Frankensteins Gruselkabinett, was sich anfangs eigentlich sehr nett angeht, aber bald im Mittelmaß versumpft. Da wäre der Sidekick, der im ganzen Film zwar viele Kommentare abgibt, nur leider ist kein einziger davon originell oder war so nicht schon anderswo tausendmal zu hören. Und dann nervt ab einem gewissen Zeitpunkt einfach der Umstand, dass den Protagonisten jeder noch so abwegige Stunt mühelos gelingt. Jeder pixelgenaue Sprung beim ersten Mal, „one chance in a million“-Würfe oder -Schüsse gelingen immer und überall, das raubt dem Ganzen komplett die Spannung und ermüdet nach dem Motto, „Ja, schon klar.“ Definitiv ein Vertreter der Sparte „style over substance“, und mit dieser Art Film kann ich leider nicht so viel anfangen.
POSTAL (Joe)
7/10
„I don't know what is your fucking problem. The movie rocks!“
Uwe Boll bringt uns diesen Film, und man glaubt es kaum, er ist richtig gut! Muss man nach seinen anderen Werken eigentlich der Meinung sein, der Mann habe keine Ahnung von Dramaturgie, Inszenierung und Tempo, so wird man hier gleich von Anfang an bestens unterhalten und auch filmisch wirkt das Ganze, na ja, absolut professionell. Allerdings darf man kein Problem mit political incorrectness und Geschmacklosigkeiten haben, denn sonst kommt erst gar kein Filmvergnügen auf. Wer aber auf den Trichter kommt, dass die ganzen politischen (Bin Laden, Naizs…), sexuellen und was-weiß-ich-noch-alles-für Exzesse nicht etwa gebracht werden, um irgendetwas auszusagen, sondern rein für eine derbe und zufällige Pointe nach der anderen herhalten sollen, der hat jede Menge Spaß und gratuliert Boll zu diesem Wahnsinn mit Methode.
DANTE’S PEAK (Joe)
6/10
„Yeah, just like Pompeii.“
Hier haben wir einen ganz klassischen Katastrophenfilm mit völlig vorhersehbarer Handlung, einer nervenden Hunderettungs-Szene (ich liebe Hunde, aber er hätte in der Szene davor gerettet werden sollen, das hätte gepasst!) und eigentlich absolut nichts, was irgendwie neu wäre. Dennoch sind die Darsteller allesamt gut und auch gut aufgelegt, das Tempo stimmt und die Katastrophenszenen sind verdammt spektakulär in Szene gesetzt. Definitiv gute Unterhaltung, aber ein etwas belangloser Film unterm Strich.
ALIENS VS. PREDATOR REQUIEM (Joe)
5/10
„But this isn't for our world, is it, Ms. Yutani?“
Im zweiten Crossover-Film der eigentlich coolsten Filmmonster aller Zeiten ist leider alles beim alten. Vernünftige Dramaturgie gibt es nicht, alles wirkt zusammengestückelt und ergibt zwar eine, aber leider keine interessante Story. Die Charaktere sind flach und ihr Schicksal interessiert bis auf dürftige Ausnahmen wirklich niemanden. Wenigstens stimmt im Gegensatz zum Erstling der Gewaltfaktor, eine spannende Story hätte dem Film aber weit mehr geholfen.
PLANET TERROR (Joe)
5/10
„Oh, I eat meat. I also eat lots of shit.“
Film Nummer 2 von 2 aus Tarantinos/Rodriguez’ Grindhouse-Projekt, und gleich mal dieselbe, immerhin gute Wertung. Alles soll möglichst abstrus und abgefuckt wirken, was es auch tut. Story und Charaktere kann man vergessen, dafür wird gesplattert wie seit einschlägigen Genre-Klassikern nicht mehr. Das ist durchaus spaßig, aber eben auch schal und im Grunde unergiebig. Ich bilde mir ein, irgendwas hatten so Filme wie „Braindead“ dann doch noch, das über den reinen Belustigungsfaktor hinausgeht und das Ganze auch überdauernd zu einem guten Film macht. Dieser Funken Genie steckt in diesem Werk allerdings nicht drin, was den Film zu einem einmaligen Erlebnis macht. Aber eben nicht im Sinne von „einzigartig“, sondern „einmal ansehen reicht.“
TERMINATOR 2: JUDGMENT DAY (Don)
10/10
"It's not everyday you hear that you're responsible for 3 billion deaths."
Wie erwartet und angekündigt im Review zum ersten Teil, gefällt mir der zweite Teil einfach noch mal besser. Arnie kommt in seiner Rolle famos rüber, der Humor ist nahezu perfekt auf ihn abgestimmt. Die Story, deren Aufbau, der Klimax, das greift alles so schön ineinander, mit dem Film bin ich wunschlos glücklich. Einzig und allein hätte ich mir gewünscht, daß auf der BluRay noch die alternativen Szenen zum einen mit drauf gewesen wären (wo sie den Chip umpolen und auch, wo Arnie mal grinsen soll. Und was für ein Grinsen das ist! Da macht dann auch erst die enthaltene Szene Sinn, wo er die Gattling mit nem Grinsen präsentiert und John zu ihm meint: "That's definitely you!") oder gar gleich integriert. Jetzt freue ich mich natürlich auf T3, den ich auf jeden Fall sehr positiv in Erinnerung habe. Aber ob der subtile Humor und die grundsolide Story da noch mithalten können? Es wird sich bald zeigen!
I AM LEGEND - ALTERNATE VERSION (Don)
7/10
"Every single person that you or I has ever known is dead! Dead! There is no god!"
Hehe, da es von mir ja noch kein "offizielles" Review zu dem Film gab, erlaube ich mir mal, ein zweites zu schreiben! Großartig verändert sich der Film in seiner zweiten Form nicht, obwohl natürlich das Ende vollkommen anders ist. Dadurch wird der Film in meinen Augen nicht deutlich besser (aber schon etwas), obwohl das Ende mehr Sinn macht und es klar ist, daß dies das eigentlich gedachte, vom Testpublikum wohl jedoch nicht akzeptierte Ende war. So richtig stimmig, wie das Buch es zu leisten vermag, ist dieses jedoch ebenfalls nicht, was ich (und ich denke, auch jeder, der sich Gedanken zur Art, wie das Buch geschrieben ist, gemacht hat und wie daraus nahezu unmöglich ein adäquater Film werden kann) aber verständlich finde.
Wenn ich mich recht an die Kinofassung erinnere, sind noch noch ein paar Szenen dabei, die Neville ebenfalls zu seiner finalen Entdeckung bringen. Ansonsten bleibt zu vermerken, daß der künstliche Look von NY mir in viel zu vielen Szenen deutlich aufgefallen ist. Mag am zweiten mal gucken liegen oder der BluRay in Kombination mit dem vielleicht nicht besten TV der Welt oder am vielen Videospielen, daß einen dafür empfänglicher macht.
Anyway, unterm Strich ist die Alternate Version die bessere und durchaus sehenswert, wer schon die Kinofassung mochte. Zu mehr als der anfänglichen 7 reicht es dann aber nimmer...
CLIFFHANGER (Don)
7/10
"It costs a fortune to heat this place."
Ich bin sehr hin und her gerissen bei meiner Wertung zu dem Film, denn im Kern ist er wahnsinnig spannend und es ist dauernd Action bis zum Abwinken am Start, nüchtern betrachtet wirkt allerdings fast alles hochgradig unrealistisch und albern. Zudem war das eine mies geschnittene Version, da fehlt dann auf jeden Fall das Quentchen, was es womöglich am Ende ausmacht.
Den Schauspielern kann man hingegen kaum etwas vorwerfen, Stallone gefällt natürlich (auch wenn man sich fragt, wie er mit nem ollen Pulli und ohne Fett die kalten Winde abkann) und Lithgow ist unfassbar genial. Im Vergleich zu "The Rock" ist man hier trotz ähnlicher Grundprämisse (Viele evil guys vs wenige good guys, wobei die good guys das Terrain besser kennen) nicht davon überzeugt, daß das so auch wirklich klappen könnte, dafür sind die Kletterwege viel zu lang und ermüdend, sowie das Wetter viel zu kalt für oben ohne.
THE ROAD WARRIOR (Don)
7/10
"Smegma crazies to the left! The gate! Gayboy berserkers, to the gate! "
Am meisten hat mich bei dem Film beeindruckt, daß er mit so wenigen Worten und Dialogen auskommt und dennoch so viel aussagt, den Charakteren so viel Charme einhaucht und dennoch keine wirklichen Längen hat dadurch. Insgesamt kommt mir aber (heutzutage) die Gewalt und die Action zu kurz, es passiert zwar nicht wenig, aber ich hatte das deutlich brachialer und durchgehender in Erinnerung. Vor allem mit mehr und wirklich schnellen Verfolgungsjagden. Oder war das doch der erste? So bleibt ein fader Geschmack zurück, daß noch mehr möglich gewesen wäre, trotzdem muss man sagen, daß ein Film mit einer derartigen Stimmung und einem solchen Minimalismus heute wohl nicht mehr gedreht werden würde. Insofern würde ich gerne eine höhere Wertung rausrücken, weil der Film die Gratwanderung zwischen Kitsch und Trash sowie Seriosität und Endzeitstimmung schön meistert, vor allem das Ende kann begeistern, aber so richtig herausragende Spitzen hat der Film dann leider doch nicht. Und 7 ist ja nun beileibe keine schlechte Wertung.
THE ROCK (Don)
9/10
"I can't cut off anyone's balls with a trimmer, now can I? Why don't we do this outside? Get some sun."
Mann, ich habe mir ja schon schwer getan einen Spruch rauszusuchen, wo nicht jeder gleich sagt: "Ja, kenn ich schon!", denn der Film hat so viele erinnerungswürdige Dialoge, man könnte fast das ganze Drehbuch quoten. Man mag über Michael Bay und Filme wie Armageddon oder Pearl Harbor denken, wie man will, aber "The Rock" ist von vorne bis hinten eine atemberaubende Achterbahnfahrt mit großartiger Musik, einem sogar mir zu großen Teilen sympathischen Nicolas Cage und Sean Connery in einer seiner besten Rollen. Aber auch der Rest der Truppe spielt ihren Teil überzeugend und das Aufgebot ist ja nicht gering: Ed Harris, Michael Biehn, William Forsythe und mehr. Dazu ist der Film auch nicht zu patriotisch oder propagandistisch. Dazu ein schönes Happy/Funny-End, das nicht kitschig wirkt.
Zur 10/10 reicht es dann aber doch nicht ganz, dafür sind manche der Actionszenen zu sehr im Studio gedreht, will sagen, wirken zu stark als Effekthascherei. Etwa die Szene mit der Lore wirkt billig nach Pappkulisse oder auch, daß in dem Abwasserkanal irgendwie jemand die Scheinwerfer vergessen hat auszumachen, sollte doch unfassbar dunkel sein dort! Hier ein bisserl weniger künstlich und ich würde die Bestnote rausrücken...
TREMORS (Joe)
6/10
„Hey - check this out! I found the ass end!“
Ein Klassiker des hochwertigen B-Movies. Wir haben ein skurriles Setting, völlig beknackte Protagonisten, Monster so furchteinflößend wie Sockenpuppen, 90 Minuten Spieldauer, Bier aus dem Kühlschrank, und somit einen rundum gelungenen Videoabend! Warum es bei der Wertung dann doch nur für ein „gut“ langt? Tja, auch ein vergnüglicher B-Movie ist und bleibt im Kern eines: ein Film zweiter Klasse.
TFATF: TOKYO DRIFT (Joe)
5/10
„You know, this ain't no 10-second race.“ – „I've got nothin' but time.“
Alter Falter, der Streifen verdient eigentlich eine Sonderrubrik. Eigentlich so eine Grütze, dass bis zu zwei Punkte weniger fair wären. Aber dann doch wieder so unterhaltsam, dass (je nach Bierpegel) ein bis sogar zwei Punkte mehr auch nicht falsch erscheinen. Okay, die Fakten: Die lustige Fast-and-the-Furious-Crew, die auch im dritten Film zum dritten Mal komplett durchwechselt, fliegt ins Landschulheim nach Japan. Da ist’s ja schön exotisch. Und da ist ja auch bekanntlich der Drift zuhause! Und was hier an interkulturellem Schwachsinn abgelassen wird, an Simplifizierungen, an logischen Aussparungen, an... ach, egal. Die Story ist hanebüchener als die Bücher vom Hahne. Die Drehbuchautoren scheinen bei ihrem ersten und letzten Japanbesuch ein bisschen zu viel vom unfachgerecht filetierten Kugelfisch erwischt zu haben. Aber das macht nichts. Sie leben ja offenbar noch. Unser Amiheld manövriert sich also völlig verpeilt und irgendwie im Chaos dann doch sehr souverän durch die Unterwelt Tokyos. Klar, dass an der Highschool, die er besucht, zwei Drittel der Schüler auch in der Underground-Drifters-League mitfahren – wer in Tokyo nicht zur Yakuza gehört oder zumindest mit einem 50.000-Dollar-Wagen um die Kurven driftet, Nacht für Nacht, der zieht besser nach Timbuktu! Doch man ahnt es, all dem Schwachsinn stehen dann doch sagenhafte Raser-Szenen gegenüber, und irgendwie zieht einen die Mär von Testosteron, Mädels auf dem Beifahrersitz und Benzin im Blut unweigerlich in den Bann. Der Film ist echt schlecht, aber da wo’s drauf ankommt halt doch gut gemacht und unterhaltsam! Ich bin schwach! Ich hatte Spaß!
JARHEAD (Joe)
7/10
„What the fuck are you even doing here?“ – „Sir, I got lost on the way to college, sir.“
Ein sehenswerter Film über den ersten Irakkrieg, bei dem es so gut wie gar nicht um den Krieg und absolut gar nicht um Politik geht. Einzig die Rekruten stehen im Fokus und ihre eher „alltäglichen“ Probleme im Kontext der Truppe und des Krieges. Das Ganze ist etwas langatmig geraten, vielleicht im Anflug auch stellenweise langweilig, insgesamt aber ein skurril-sympathischer Blick auf ein eigentlich extrem unbehagliches Szenario.
SWEENY TODD (Joe)
5/10
„I can guarantee the closest shave you'll ever know.“
Wer auf Musical-Filme steht, kann sicherlich noch einen Punkt draufschlagen und auch ich fühlte mich unterm Strich unterhalten. Nun ist es jedoch so, dass ich eben nicht unbedingt Musical-Filme mag, wenn ich auch nicht wirklich etwas gegen sie habe. Dennoch kommt es mir einfach unnatürlich vor, wenn die Hälfte der Dialoge gesungen wird. Aber fernab dieses sehr persönlichen Problems, dass keinesfalls den Kern einer Kritik ausmachen kann, bremste vor allem die sehr lineare und eigentlich banale Story dann die höheren Wertungen aus. Ausstattung, Darsteller und Tempo des Films sind zwar wunderbar, so ideenreich aber der Look des Films ist, so dünn ist das Drehbuch. Unvorhersehbares oder gar Mitreißendes passiert nicht, was mich den Film als etwas schal in Erinnerung behalten lässt.
THE CHRONICLES OF RIDDICK (Joe)
5/10
„You'll kill us... with a soup cup?“ – „Tea, actually.“
Ach mei, Vin Diesel find ich irgendwie sympathisch, daran liegt’s also nicht. Und durchschnittlich und somit laut Wertungsschlüssel ausreichend unterhaltsam ist der Film ja. Allerdings darf man nicht zu viel erwarten. Irgendwie bleibt alles etwas verhalten und flach. Wie eine gut gemeinte SF-Fanboy-Fantasie, ohne allerdings das nötige Fingerspitzengefühl für Dramaturgie und Inszenierung zu haben. Typischer Film, der viel Wind um nichts macht, einen emotional nicht erreicht und einfach so vor sich dahinplätschert. Aber das dann doch auf wohlig-unterhaltsame Weise genug, dass man danach die Glotze mit einem „Ach mei, passt schon“ ausmachen kann.
AN AMERICAN WEREWOLF IN LONDON (Joe)
7/10
„David, relax.“ – „Relax? I'm a fucking werewolf!“
Hier haben wir einen eigentlich großartigen Kinoklassiker. Doch manche davon altern besser und manche eben etwas schlechter. Irgendwie hatte ich das alles spektakulärer und dramatischer in Erinnerung. Was nützt mir die immer noch sehr beeindruckende Verwandlungsszene, wenn der tatsächliche Werwolf später nur sehr schüchtern in ein paar Frames durchs Bild huscht? Überhaupt gibt es viel weniger Werwolf-Action zu sehen als ich mich zu erinnern glaubte! Dennoch, die simple aber funktionierende Story, die schöne Prise Ironie, das alles ist schon sehr stimmig und der Film sehr gut – ich hatte ihn aber leider irgendwie „größer“ in Erinnerung.
ROBOCOP (Don)
8/10
"I'll buy that for a dollar!"
Mir hat der Film eigentlich mal wieder phänomenal gut gefallen, aber es kam von allem irgendwie zu wenig, er wirkt auf mich gehetzt und zu knapp erzählt. Es war ein Quentchen zu wenig Action, ein Quentchen zu wenig Drama und ein Quentchen zu wenig Gewalt. Nichts desto trotz ist der Film hervorragend, aber es fehlt mir dennoch ein gutes Eck zur "Instant Classic"-Ehrung, obwohl er natürlich ein Klassiker ist. Optisch war ich die ersten Minuten im Schock, weil grieseliges Bild aus der Hölle, WTF? Gottlob war das ja gewollter TV-Effekt der Nachrichtensendung, der Rest ist knackig scharf. Die Effekte haben relativ gelitten, ED-209 schaut schon recht hakelig aus und so mancher Toter ist sehr deutlich ne Puppe, aber auch hier gilt, daß es sich nicht wirklich störend auswirkt.
RAMBO (Don)
10/10
"Fuck the world."
Ich komme nicht drumherum, meine eigenen Impressionen zu dem Film zum Besten zu geben, vor allem da wir ja in Österreich die Uncut-Variante genießen durften. Der Film ist, wenn man es auf einen Nenner bringen will, eine große Abrechnung. Es wird gezielt, geschickt und erfolgreich darauf hingearbeitet, die gegnerischen Soldaten mehr als Hitler zu hassen, auf daß man im Finale sich wirklich daran erfreuen kann, daß jeder einzelne von denen so brachial wie nur irgendwie möglich aus dem Leben scheidet. Man hat (oder jedenfalls ich) schon ein schlechtes Gewissen, daß man sich glücklich fühlt bei einem derartigen Massaker vor den Augen, aber das Grinsen wollte einfach nicht verschwinden. Der Film tut gut, derart, daß ich ungelogen Muskelzittern vor Erregung hatte. Es tat gut, diese Menschen sterben zu sehen. Es tat gut, John überleben zu sehen. Es tat gut... tief im Herzen.
STARSHIP TROOPERS (Don)
10/10
"Ain't it great how they want to be your friend right after they rip your guts out?"
Und der nächste Oberhammer gleich hinterher. Bei diesem Meisterwerk kann man nirgendwo ansetzen mit dem Lob, um nicht gleich alles andere mit einzubeziehen: Soundtrack, Gewalt, Message des Filmes, Cast, Dialoge... es ist derart fein aufeinander abgestimmt, das findet man wirklich selten. Wenn man denn den Film im richtigen Kontext versteht und nicht nur als nette Popcorn-Ballereinlage. Es ist schlichtweg herrlich, wie die Sky Marshalls Hundertausende an Soldaten in den Tod schicken, zurücktreten und dann gleich noch mal das Ganze von vorne starten.
Optisch ist er auf BluRay eine Augenweide und könnte ganz oben mitmischen, trotz seines "hohen" Alters von mehr als 10 Jahren, vor allem in Hinsicht auf das damals noch in den Kinderschuhen steckende CGI. Terminator und First Blood etwa waren deutlich grieseliger und unschärfer, aber natürlich entsprechend älter. Leider erkennt man beider Bildbrillianz den Bergen an toten Troopers hier zu deutlich an, daß ihr letzter Einsatz im Schaufenster eines Kaufhauses war, aber das schmälert den Unterhaltungswert des Titels nicht wirklich.
THE OMEGA MAN (Don)
3/10
"Here is the instrument of cleansing, my brethren. And nothing quite cleanses like fire."
Also bei dem Film, da weiß ich echt nicht, was ich als groß auf der positiven Seite verbuchen soll, das Brusthaartoupet von Heston vielleicht noch, ansonsten ist das alles vom Buch extrem weit entfernt, von logischer Handlung noch mehr und dann derart viele Schnitzer der Regie! Die ausgestorbene Stadt mit Passanten und fahrenden Zügen im Hintergrund, das klingende Telephon, von dem man dann nie mehr was hört, die "Family", die schlau genug ist, eine geheime (?) Organisation zu gründen, aber nicht peilt, dem Mann sein Haus unterm Hintern anzuzünden? Also vielleicht kann man dem Film unbedarft mehr abtrotzen, im Vergleich zum Buch und auch der Neuauflage mit Will Smith, ist der Film exakt das, was die 3 aussagt: Schlecht mit einigen, wenigen positiven Aspekten!
GLADIATOR (Don)
8/10
"He will bring them death, and they will love him for it."
Mich schrecken ja die 2,5 Stunden-Streifen oftmals ab, bei Gladiator investiert man sie dann doch gerne, ist die Inszenierung, der Soundtrack und das Motto "Rache" doch so kraftvoll eingefangen. Sonst bin ich kein großer Freund der "Sandalenwestern" oder Russel Crowe, hier stimmt aber einfach die Mischung, vor allem Joaquin Phoenix als fieser Tyrann mit Selbstzweifeln, Hass und Wut ist für mich ein Highlight. Und erstaunt hatte dann noch der bis dato nicht wahrgenommene Hinweis am Schluss: "In Gedenken an Oliver Reed." Dieser starb während der Dreharbeiten nach 3 Flaschen Whiskey beim Armdrücken mit 5 Matrosen. What a glorious death!
RATATOUILLE (Don)
8/10
"Food is fuel. You get picky about what you put in the tank, your engine is gonna die. Now shut up and eat your garbage."
Eigentlich verwährt dem Film die Wertung 9/10 nur die Tatsache, daß man eben den Pixar-Charme schon recht gut kennt, weiß wie der Hase (oder die Ratte) eben laufen wird und es dann (leider?) genau so passiert. Ansonsten ist der Film auch etwas weniger witzig als seine Vorgänger, dafür ist die Technik wirklich atemberaubend plastisch (vor allem die Zutaten und die Ratten), die Ideen der Visualisierung von Geschmack herrlich und sogar französisches Englisch findet man spaßig zum lauschen. Die Geschichte in sich bietet auch keine Mängel, kann aber nicht mit was wirklich neuem und überraschendem aufwarten. Ein Happy-End muss man ja erwarten bei einer Disney-Produktion (Gott sei dank die letzte von Pixar), es passt auch, aber befriedigt nun mal nicht die Gier nach was Neuem. Insofern entscheide ich mich diesmal für die geringere Wertung, nachdem Terminator ja schon rauf gesetzt wurde! ;)
JOHN RAMBO [D-cut] (mck)
9/10
[Mercenary#5:] "Why did you come back?",
[John:] "... why did you?" [understanding nodd]
"No country for small men." Szenen wie aus einer anderen Zeit. Die Zeit, in der man noch ruhigen Gewissens jede Menge grobschlächtiger Feuerkraft in den Dschungel stopfen und zwischen Reisfeldern und Flussschlaufen und Bambus-Camps ordentlich Krach machen und die Landschaft umwälzen konnte. War das herrlich, nein, ist das herrlich. Aber Halt! Ich rede wie ein Fan. Dabei ist der Film mal unbefangen betrachtet gar nicht so herrlich simpel gestrickt. Er bedient sich zwar der bekannten Schemen, die am Ende zum Klimax führen (der in der deutschen, geschnittenen Fassung auch noch seiner Orgasmus-Höhepunkte beraubt wurde - aber lassen wir das vorerst weg) - aber er kommt ganz dezent, ganz vorsichtig daher und das beste Beispiel für diesen Stilbruch mit den 80er Jahren Kriegsactionfilmen, sehen wir an John Rambo selbst: er behält sein Shirt an!
Der ganze Film stellt von Anfang an jede Gewalt exakt und präzise dar, ohne Verzögerung, ohne künstliche Verlangsamung, will sie dem Betrachter nicht etwa verständlicher machen oder sie künstlerisch inszenieren.
Keine Orgie, keine Leidenschaft... die bringt der Fan schon selbst mit ins Kino. Das konnte man auch im Publikum sitzend daran merken, wie man freudig Beifall zollend klatscht, wenn Auge um Auge und Zahn um Zahn, der ausgleichenden Gerechtigkeit willen, eingefordert wird.
Die Moral aus der Geschichte - nicht jeder Film braucht beides: Geschichte und Moral - blieb mir jedenfalls vordergründig verborgen. Denn so wie ich bei Charles Bronson und Chuck Norris nur schallend lachend mir selbst eine humorvolle Lektion stricken darf... dieser Rambo-Streifen bleibt die Moral schuldig - und das, vermute ich, liegt auch an den mutwillig gesetzten Schnitten - sinnlose, geistlose, hirnlose, fassungslose, bösartige, abartige Gewalt darf man zeigen... aber sühnende, subtil dem Betrachter als gerechtfertigt nahegelegte Gewalt?
Aber die Geschichte, die dieser Film erzählt, ist gelungen. Und das ist gut so.
So hört sich das an, wenn jemand den Film [uncut] geniessen kann:"Wie geht das an, daß diese kranken Bastarde ihre Mitmenschen so einfach und ungehindert pulverisieren und abschlachten dürfen??? WTF??? Moment! Moooo-ment! So gehts fei nicht! Der Spass hat ein Ende! - - - paff - - - Headshot! Yeah! Nochn headshot! Yi-heah! Double-frag!!! Gibs ihnen, John! Yeah! Da fährt der Kindermörder zur Hölle! Super! ja, spreng die Frauenschänder in die Luft! Huiii! Fiste den Menschenfeind, lass ihn seine eigenen Gedärme fressen!!! Hahaaaaaa!!!! So ists Recht! Mach sie alle! Diese Brut, die glaubt, sie dürften einfach über das Leben ihrer Mitmenschen entscheiden... wenn ich könnte/dürfte/müsste, ich würds genauso machen! Wer Wind seht, der wird Sturm ernten!!!! Das alte Testament komme über euch, Zorn Gottes und so... das habt ihr nun davon, dass ihr es nicht mit Nächstenliebe versucht hat, als man es euch angeboten hat!!!"
THE TERMINATOR (Don)
9/10
"Listen. And understand. That terminator is out there. It can't be bargained with. It can't be reasoned with. It doesn't feel pity, or remorse, or fear. And it absolutely will not stop, ever, until you are dead."
Was für ein Kracher, ich hatte den Film ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und mir waren maximal noch der ungefähre Ablauf, manche Szenen und Dialoge im Sinn, aber daß der Film derartig straight, rücksichtslos und stimmig daher kommt, war mir nicht mehr bewußt. Knallharte Action ohne Rücksicht auf Verluste, so wie man es eben gewohnt war in den 80ern, gemischt mit vielen spannenden Szenen, wo man wirklich auf den Rand der Couch rückt und hofft, daß es noch mal gut aus geht. Dazu spielt Bill Paxton mit und wenn man die "Terminated Scenes" sich anschaut, weiß man sogar, daß die Firma am Ende, wo der Terminator zerquetscht wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit Cyberdyne Systems ist!
DISTURBIA (Joe)
8/10
„I'm fine! It turned, I'm green!“
Eine „Fenster zum Hof“-Variation mit US-Teenies? Warum nicht! Obwohl ich – wie wahrscheinlich jeder denkende Mensch – kein Freund von US-Teenies a la MTVs „Dismissed“ (kotz!) oder auch „Beverly Hills 90210“ bin (die Frage, ob EU-Teenies in irgendeiner Weise besser sind, würde a) zu weit führen und b) wohl diverse Weltbilder erschüttern), muss ich sagen: Das Protagonisten-Trio in diesem Film war mir einfach extrem sympathisch! Das war dann schon mal die halbe Miete, viel hat’s dann nicht mehr gebraucht. Die Spannung baut sich langsam und harmlos auf. Neue Ideen gibt es zwar nicht unbedingt zu bestaunen, aber das Ganze ist einfach handwerklich absolut stimmig erdacht und inszeniert. Ein tatsächlich hervorragender Film, wenn man suspense light mit Augenzwinkern und einer Prise Teenie-Liebe will. Und manchmal, glaubt mir, will man das einfach! Außerdem ist „Disturbia“ zusammen mit „Transformers“ genau das richtige Aufbauprogramm, um sich schon mal an Shia LaBeouf, den kommenden Sidekick von Indiana Jones, zu gewöhnen.
DEMOLITION MAN (Joe)
8/10
„Send a maniac to catch a maniac.“
Den Film kennt natürlich auch jeder. Ich war allerdings überrascht, wie frisch er neulich doch auf mich wirkte. Alle Beteiligten sind gut aufgelegt bei der Sache, und bis auf ein paar nicht ganz so gelungene Albernheiten oder vereinzelte Details stimmen Ausstattung, Tempo, Humor sowie Action. So mag man nostalgische Filmabende mit Streifen, die man gar nicht mehr als so gut in Erinnerung hatte!
SHOOT’EM UP (Joe)
5/10
„Fuck you, ya fucking fuckers!“
Irgendwie scheint jeder diesen Film total zu mögen. Er wird bisweilen abgefeiert und stets weiterempfohlen. Bei mir wollte sich die Faszination aber nicht recht einstellen und es kam gerade mal ein durchschnittlicher Filmabend dabei rum. Einfach zu wahnwitzig nur um des Wahnwitzes, und zu stylish nur um des Styles willen. Irgendwie zieht diese Masche bei mir nicht mehr. Eines der Zeichen, das Mann zu alt wird? Wer nichts als Brachial-Choreografie, Action jenseits aller Übertreibungen und eine an sich recht pfiffige Story, die sich dem Style-Overkill aber gnadenlos beugen muss, sehen will, könnte dennoch begeistert sein. Ich war’s wie gesagt leider nicht.
SLITHER (Joe)
3/10
„Don’t let them in your mouth!“
Tja, man kann auch bei Slashern und Fun-Splatter daneben greifen. So wirklich die Ahnung, was ich Gehaltvolles zum Film schreiben soll, wüsste ich jetzt auch gar nicht. Der Hauptfeind sieht gnadenlos ekelig aus, aber wirklich im negativen Sinne a la „Nee, oder? Schiebt den mal bitte jemand ausm Bild, geht ja gar nicht!“ Dramaturgie wäre mir auch nicht groß aufgefallen, Tempo, Witz, Splatter, Grusel, alles irgendwie da aber irgendwie eben auch nicht. Kann man sich geben, ohne dabei völlig zu leiden, aber am Besten erspart man es sich einfach.
CHARLIE WILSON’S WAR (Joe)
6/10
„Who’s -we-“? „Me and three other guys.“
Ein Film, der sich mit dem Afghanistan-Krieg und der Rolle, die Amerika dabei gespielt hat, beschäftigt. Tom Hanks ist Charlie Wilson, der Abgeordnete, der scheinbar quasi im Alleingang für Amerika in dieser Frage agierte. Die Handlung dreht sich dann auch nur komplett um diese Figur und seine Wegbegleiter, ohne auf die größeren nationalen und internationalen Zusammenhänge einzugehen. Das funktioniert in diesem selbstgesteckten Rahmen auch ganz gut und mutet fast wie ein Lausbubenstreich auf ganz hoher Ebene an. Trotz der eigentlich großen Bedeutung und Konsequenzen ihres Handelns sind alle fröhlich bei der Sache und genießen ihre Ränkespiele sichtlich. Ab und an ernste Zwischentöne, die vieles andeuten, aber dann doch unausgesprochen lassen. Absolut grandios ist die Rolle von Philip Seymour Hoffman, denn seine Figur in Aktion macht einfach nur Spaß. Alles in allem kommt einem das Ganze am Ende aber doch etwas schal und uninformativ vor, wobei schon bezweifelt werden muss, dass irgendjemand mit dem Film ernsthaft informieren wollte.
WE OWN THE NIGHT (Joe)
6/10
„Better to be judged by twelve than carried by six.“
Hier gibt es nicht so viel zum Film zu sagen. Es ist ein düsteres Cop-Drama, um Polizisten und solche, die es nicht werden wollten, im Kampf gegen die Drogenmafia in den 80ern in New York. Die Cast ist absolut grandios und trägt den Film dann auch über weite Strecken. Denn das lahme Erzähltempo reißt einen nicht unbedingt mit und die Story ist auch eher pointenfrei.
DEATH PROOF (Joe)
6/10
„Did you hear me, butterfly? Miles to go before you sleep.“
Ein bisschen Tarantino geht immer. Richtig mögen tun’s nur wenige, richtig nicht mögen aber wohl keiner. Und so pendelt sich meine Meinung zu Tarantino an sich wie auch diesem seinem jüngsten Film im ehrenwerten „gut“-Bereich ein. Der Streifen hat streng genommen keine Handlung, das Erzähltempo könnte dem zum Trotz aber kaum langsamer sein. Ich könnte auch meinen, schon ergiebigere „Ins Blaue hinein“-Dialoge aus seiner Feder gehört zu haben als hier, aber letztlich bekommt man wieder dasselbe geboten, wie immer, in zufriedenstellender Qualität: Dialoge ohne Anfang und Ende um nichts, die aber mit einer Pointe hier und einem Anflug von Weisheit da gefallen, plus einige Absurditäten sowie exzessive Gewalt. Es gibt Schlechteres!
THE TRIPPER (Joe)
3/10
„You know that liquid stuff that we put on our tongues? That wasn't mouthwash.“
Also eine Ronald Reagan-Inkarnation, die auf einem Love & Peace-Festival Hippies im Wald mit der Axt ermordet, hat die Welt wirklich noch nicht gesehen. Nun ist das aber nicht unbedingt ein Salespoint des Films, denn wo das in der ersten Hälfte noch recht viel versprechend anmutet, wird einem spätestens in der zweiten klar: Auf diese Story und deren Verfilmung hat die Welt jetzt auch nicht unbedingt gewartet! Es reicht zwar auch in der leicht geschnittenen Fassung, die ich gesehen habe, für ein oder zwei mäßig amüsante Splatter-Einlagen, die halbseidene politische Aussage, die die Macher vielleicht transportieren wollten, ging aber zumindest an mir komplett vorbei, sowie eigentlich der ganze Film.
CLOVERFIELD (Joe)
8/10
„Yeah, people are gonna want to know... how it all went down.“
Alle Achtung: Blair Witch Project meets Godzilla; und es funktioniert! Alles geht fast schon nervtötend harmlos und US-Yuppie-mäßig los, verwandelt sich aber abrupt und erbarmungslos in einen mitreißenden Albtraum. Der Film ist kurz, hat keine Längen, es geht stets nach vorne. Die Figuren sind simpel, aber mit ihren ebenso simplen Motiven kann man sich, wenn man etwas idealistisch und heroisch veranlagt ist oder sich zumindest gerne so sieht, wunderbar identifizieren. Und am Ende bleibt das wohlige Gefühl, eine richtig wilde Achterbahnfahrt mitgemacht zu haben.
NO COUNTRY FOR OLD MEN (Joe)
6/10
„What's the most you ever lost on a coin toss?“
Die guten Coen-Brüder, ach ja. Eigentlich mag ich sie ja. Mancher Film von ihnen fällt mir etwas zu schräg aus oder sagt mir persönlich einfach nichts (Beispiel: „O Brother, where art thou?“), aber an dem instant classic „The Big Lebowski“ führt einfach kein Weg vorbei. Das Werk alleine reicht schon für einen Ehrenplatz im Film-Olymp. Und eigentlich fand ich auch den aktuellen Film gut. Leider aber eben nur gut. So richtig falsch macht der Streifen gewiss nichts, mir persönlich war nur alles einfach irgendwie viel zu träge. Das langsame Erzähltempo sowie die Lethargie der Figuren ließ bei mir über weiteste Strecken gepflegte Langweile aufkommen, wobei die Betonung hier ganz klar auf „gepflegt“ liegt.
STIMME DES HERZENS (Don)
9/10
"Sein Name ist Baron Humbert von Jikkingen!"
Ich bin einfach ein großer Fan dieser ruhigen, beschaulichen und liebenswerten Ghibli-Streifen, wo auf den ersten Blick wenig passiert, es insgesamt aber eine in sich geschlossene, faszinierend kindliche, aber nicht naiv wirkende Atmosphäre zu entdecken gibt, sowie meist eine gewisse Lehre auch für's eigene Leben. Anders als so manches Miyazaki-Werk, ist dieser Film nicht mit fantastischen Wesen und andersartigen Welten bestückt, sondern Regisseur Kondô erzählt eine reale Geschichte, wie sie jeden Tag stattfinden könnte. Es geht um den eigenen Weg im Leben, wie man ihn finden kann, was einen dabei anspornt und auch, was man dafür aufgeben muss, wie man seine Einstellung ändern muss! Die hohe Wertung (und auch meine höchste bis dato) ist durchaus gerechtfertigt, denn ich habe keinerlei Makel gespürt, fühlte mich durchweg prächtig unterhalten und war immer gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Die Zeit verging wie im Flug, dazu kommt noch das Lied "Country Roads" (sogar auf japanisch umgedichtet!), das sowieso für gute Laune sorgt!
GET CARTER (Don)
7/10
"My name is Jack Carter, and you don't want to know me."
Der Film ist für mich reichlich unverständlich, dafür unverschämt schick: Style over Substance, wie es so schön auf IMDB heißt. So wirklich habe ich nicht mitbekommen, wie Carter (Stallone) vom einen zwielichtigen Typen zum nächsten kommt, wie er am Ende zur Lösung findet, was so viele Typen von ihm wollen und so weiter und so fort. Vielleicht muss man das alles nicht, auf mich wirkt der Film krude anziehend, mit einem ungewöhnlichem Score und mehreren faszinierenden Szenen in Sachen Action und Spaß auf der positiven Seite, jedoch einfach einer (für mich sehr) wirren und sprunghaften Handlung auf der negativen. Stallone zu sehen, macht Spaß in dem Film, er ist ein richtig harter Hund, allerdings nie so sehr in der Kontrolle der Dinge, als daß man gelangweilt wäre von der Perfektion.
Trotz allem verspüre ich keinen Wunsch, den Film erneut zu sehen, um Unklarheiten zu klären. Falls mich aber wer erleuchten will, nur zu...
TOTAL RECALL (Don)
8/10
"No wonder you're having nightmares, you're always watching the news."
Ach, man muss wohl wenige Worte über den sicherlich hinreichend bekannten Streifen verlieren, er ist eine sehr gute Mischung aus Action, Gewalt, Spaß und Spannung, dazu eine kräftige Portion "Jeder ist seines Glückes Schmied"! Man merkt dem Film sein Alter fast nur durch die relativ kleinen Schauplätze an, sonst sind die Ideen für eine leicht düstere Zukunft nahezu zeitlos, wenn auch mancher SpecialEffekt etwas trashig anmutet. Heutzutage kann man den Film gut und gerne wieder einmal anschauen, ein Verlangen danach, ihn relativ bald wieder zu sehen (wie es z.B. bei Rocky oft einsetzt), tritt nicht ein, was somit die 9/10 verhindert. Warum genau, kann ich nicht mal sagen...
Zur BluRay kann nur wenig spannendes gesagt werden. Es ist eben schärfer und detailierter...
SHADE (Don)
7/10
"The correct term for this situation is "fucked"."
Ein unterhaltsamer Streifen über Las Vegas, die dortigen Kartenspieler, Trickbetrüger und Falschspieler und wer wen wie hinter welches Licht führt, mit einem Großaufgebot an Stars, bei dem Stallone fast ein bisserl zu kurz kommt. Nicht, weil die anderen Stars größer werden, seine Rolle nicht zentral wäre, aber es geht nicht direkt um ihn, sondern wie man ihn, die Legende im Pokern, schlagen könne. Bis dahin werden aber viele Leute betrogen und man weiß zu Beginn nicht, wer dabei die Fäden zieht, gen Ende wird es allerdings fast schon zuuu klar, was Sache ist. So bleibt der Film etwas hinter den Erwartungen zurück, gefällt aber durch die Handlung dennoch.
LOCK UP (Don)
6/10
"This is hell, and I'm going to give you the guided tour."
Hier ist Stallone zwar rund um die Uhr zu sehen, aber so richtig wird der Film den Erwartungen des deutschen Untertitels nicht gerecht: "Überleben ist alles" Denn für 6 Monate wird Sly in den angeblich fiesesten Knast ev0r gesteckt, aus "nachvollziehbaren" Gründen. Aber dort, wo man ihn gezielt fertig machen soll und will geht es bei Leibe nicht so beinhart zu, wie man meinen könnte und es kommt keine wirklich bedrohliche Stimmung auf, wie man es zB bei den 20th Century Boys im Knast, wo Otcho steckt, durchaus hat. Der Film scheitert bei mir daran, daß er einen wahnsinnig cleanen Look hat und so gar nicht zu dem passen will, was er sein müßte: Mean, ugly, badass. So halt, wie John Rambo (hoffentlich/wohl) sein wird. Also als Stallone-Fan kommt man durchaus auf seine Kosten (er schaut mega-gestählt aus!!!1), der Film selber ist leider nur knapp über Mittelmaß.
NATIONAL TREASURE: BOOK OF SECRETS (Don)
7/10
"This sounds totally crazy!"
"The last time I checked, we make our living off crazy."
Es ist schwierig etwas über den Film zu schreiben, ohne den Inhalt zu verraten. Etwa geht es um das geheimnisvolle Buch, aber genauso hätte man den Film auch vollkommen anders nennen können, denn mehr als eine Randnotiz bzw. ein guter Anknüpfpunkt für den dritten Teil ist es nicht. So ist das Buch selber nur eine kurze Station in einer großen Achterbahnfahrt der Sensationen und Attraktionen. Wenn man einen PopcornFilm sucht, findet man ihn hier. Mit seinen Vor- und Nachteilen wie einer mehr oder weniger sinnigen Handlung, Schauplätzen um der Abwechslung Willen, utopisch schnellen Lösungen dem schnell ermüdendem Publikum zuliebe. Unterhalten wird man großartig, aber man wird den Film, wie seinen Vorgänger, in 2 Wochen komplett vergessen haben.
KNOCKED UP (Joe)
9/10
„It’s not like a dog. We don’t have to go outside or anything.“
Ein Vertreter der in letzter Zeit in Amerika sehr beliebten etwas derben, sogenannten Komödien für Erwachsene. Und lachen musste ich sehr oft und sehr herzhaft. Doch darüber hinaus bekommt man das an sich zum Nachdenken anregende Thema sowie mehrere Subthemen gleich noch dazu dergestalt reingerieben, dass nicht nur die Lacher hängen bleiben. Vielleicht war ich an dem Abend besonders empfänglich für den Stoff, und daher die extrem hohe Wertung. Vielleicht habe ich aber auch tatsächlich einen „objektiven“ Instant Classic gesehen. Hochgradig empfehlenswert.
SUNSHINE (Joe)
6/10
„Eight astronauts strapped to the back of a bomb – my bomb.“
Ein vom Look her sehr ästhetischer und von der Stimmung her angenehm zurückgenommener Science-Fiction-Film, der aber daran krankt, manchmal etwas unnachvollziehbar in der Geschichte zu sein und daher Glaubwürdigkeit einbüßt. Dennoch gute Genre-Kost.
28 WEEKS LATER (Joe)
6/10
„Did I hear that code red or am I losing my shit?“
Einige Story-Kniffe gehen richtig unter die Haut und verstören, laden zum Reflektieren ein. Leider mangelt es mit fortlaufender Dauer an stimmiger Dramaturgie und generell fehlt es irgendwie später an Saft. Dennoch, wer intelligentere Zombie-Kost will, wird fündig und glücklich, auch wenn ich den ersten Teil als stimmiger in Erinnerung habe.
I AM LEGEND (Joe)
7/10
„This is my site. I can fix. I can fix this.“
Für einen „Event-Movie“ findet sich hier erstaunlich viel Substanz. Smith spielt allermeist überzeugend, das Thema samt Unterthemen lassen einen mitfühlen. Wie lebst DU, wenn ein Hund seit drei Jahren dein einziger Freund ist? Dein einziger! Was aber beim aufgeblähten Event-Kino der letzten Jahre einfach nicht ausbleibt, sind Logiklöcher und zu ausufernde Proportionen. „I am Legend“ weist beide Phänomene zwar auf, allerdings hat man da andere Filme sich schon viel mehr Unstimmigkeit leisten gesehen. Der gesamte Film scheitert jedenfalls nicht an manch verpatztem Einzelelement, und das ist sehr erfreulich. Die etwas niedrige Wertung resultiert so auch daher, dass die Gesamtprämisse des Films, die Story, ein bisschen zu schmal ist, als dass ich hierin Klassikerpotenzial sehen könnte.
THE MIST (Joe)
7/10
„Those of you who aren't local should know that Mrs. Carmody is known in town for being unstable.“
Klassischer Horror der Manier „eine Handvoll Fremde sind an einem Ort gefangen und müssen zusammen gegen den Boogeyman bestehen.“ So simpel die Idee, so effektiv aber der Film. Vor allem Mrs. Carmody und was sie anrichtet empfand ich als regelrecht verstörend, und dieser Subplot hat mir mehr Angst eingejagt als der gesamte restliche Spuk. Einfach schauderhaft! Der Film scheitert an nichts wirklich, höhere Wertungen bleiben aber verwehrt, da für die heftige Dramaturgie so manches heftige Logikloch in Kauf genommen werden muss, und die Grundthematik nun mal wirklich nicht frisch wirkt.
MAD MISSION 1 (Joe)
8/10
„Geschwindigkeit ohne Gehirn ist so viel Wert wie eine Kugel im Kopf.“
Dieser Film hat alles: Ferngesteuerte Autos, ferngesteuerte Hunde, ferngesteuerte Hubschrauber und Roboter (okay, erst in Teil 3)... Was ihm dann vielleicht doch fehlt, ist ein kongruentes Skript, aber dass man das nicht zwingend braucht, beweist er wie kein zweiter! Daher verleihe ich den Sonderpreis für „most random movie ever“! Hirn raus, Bier rein, die Szenenwechsel einfach Szenenwechsel sein lassen und Spaß haben – mad mission accomplished!
CONAN, THE BARBARIAN (Joe)
10/10
„Let me tell you of the days of high adventure!“
Dieser Film braucht keine Rezension. Es ist der beste Fantasy-Film aller Zeiten, für alle Zeiten. Punkt. Ohne Strich und Komma. „Herr der Ringe“ ist gut, richtig gut. Aber „Conan, der Barbar“ ist die Mutter der Fantasy-Zelluloid-Bannung. Diskussion beendet. Danke. Und jetzt spiel’s noch einmal, Basil!
Frohe Weihnachten allen Homiez, ob nah oder fern, groß oder klein, jung oder alt! Werdet fett von der Weihnachtsgans, besoffen vom Wein, zuckerkrank von der Schokolade und doof von den ganzen Videospielen! ;)